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Warum Dienstagsclub der Montagsvögler und Montagsvogelschießen?

Der Dienstagsclub der Montagsvögler entstand aus einer alten Vogelschießen-Tradition, welche Anfang der siebziger Jahre ein jähes Ende finden sollte.

Bis zu jener Zeit war ein traditioneller Bestandteil des Harburger Vogelschießens am letzten Montag des Festes einen weiteren Vogel zu zerlegen. Das sogenannte „Schießen auf den kleinen Vogel“ war als fester Programmpunkt sowohl auf den Festplakaten als auch im offiziellen Schießprogramm der Deputation nachzulesen. Der hölzerne Vogel selbst war genauso stabil gebaut wie der „große Vogel“, allerdings von etwas geringeren Ausmaßen. Erzählungen älterer Kameraden zufolge war dieser Vogel ursprünglich als Ersatzvogel gedacht falls der „große“ mal abhanden kommen sollte. Einem alten Zeitungsartikel zufolge geht diese Tradition bis auf das Jahr 1844, in dem der kleine Vogel zum ersten Male aufgesteckt wurde, zurück. Der Sieger dieses Wettbewerbes stand im Range eines Vizekönigs.

Anfang der siebziger Jahre dann (die genaue Jahreszahl ist mir leider nicht bekannt) wollte die damalige Deputation das „kleine Vogelschießen“ aus Rentabilitätsgründen nicht mehr durchführen. Angeblich gingen sich die Einnahmen und Kosten der Veranstaltung nicht mehr auf. Doch so einfach sterben lassen, wie sich die Deputation das vorgestellt hatte, funktionierte es aber nicht. Es regte sich erheblicher Wiederstand und nach einer turbulenten Jahreshauptversammlung übernahmen dann die Fahnenjunker sowohl die Organisation als auch die Durchführung des Schießens. Seit diesem Zeitpunkt existiert die Bezeichnung Montagsvogelschießen.
Die Montagsvogelschießer organisierten sich, trafen sich regelmäßig alle 14 Tage und gründeten dann den Dienstagsclub der Montagsvögler. Der Name Dienstagsclub rührt einzig aus der Tatsache, dass zu jener Zeit das Gilde Haus am Montag Ruhetag hatte und der Stammtisch des Clubs somit auf den Dienstag verschoben wurde. Da die Mitglieder überwiegend Fahnenjunker waren wurde die Satzung entsprechend freizügig gestaltet. Der letzte Satz lautet „ Alles Andere regeln wir lieber mündlich“.

Das Montagsvogelschießen begann früher mit einem Katerfrühstück bestehend aus Rollmops und sauren Gurken. Es endete oft damit, dass es einigen Teilnehmern schwer fiel am Abend die Fahnen ins Rathaus zu bringen.
Heute wird erst einmal gemeinsam vernünftig pünktlich gefrühstückt . Wer zu spät kam wurde freundlich vom Pokal Empfangen um gut über den Tag zukommen. Wer hier allerdings schlecht aussieht und unter den Nachwehen des Sonntagabends leidet, bekommt als Ehrung den Orden des Gesichtsältesten verliehen.
Danach geht es in den Schießstand zur Begutachtung des inzwischen etwas merkwürdig aussehenden „kleinen Vogel“ . Denn er variiert in Farbgebung erheblich von Jahr zu Jahr und hat mit dem „großen Vogel“ auch nicht mehr die Form gemein. Die einzelnen Vogelteile werden dann beschossen und mit Glück steht man gerade zufällig im Schießstand wenn eines der Teile fällt. Die fällige Runde hatte seinerzeit größtenteils einen merkwürdigen Geschmack sowie eigenwillige Farben, heute sind selbstverständlich auch Kameraden die hinterher noch Autofahren gern gesehen und bekommen entsprechend Polizeigerechtes.

Wenn alle Teile abgeschossen sind und nur noch der Rumpf übrig ist, bleiben nur noch die Königsanwärter im Stand. Entgegen allen Gerüchten und dem was früher eventuell mal gewesen sein soll, wird der Montagskönig nicht vorher ausgeguckt oder durch quer schießen ermittelt. Auch hier gibt es einige, die seit etlichen Jahren auf den Rumpf mit schießen, aber denen der Erfolg bis heute versagt geblieben ist. Denn die Würde des Montagskönigs bekommt man nicht geschenkt, sondern es gehört schon Können und etwas Schussglück dazu das letzte Teil abzuschießen. Ist der letzte Span dann endlich gefallen, ist die Freude und der Jubel riesengroß.
Nach einer ersten Königsrunde geht es in einem spontan zusammen gestelltenn Festumzug zur Proklamation des neuen Königs auf den Kanonenplatz. Hier wird die mittlerweile sehr imposante Königskette übergeben und damit der neue Montagskönig proklamiert. Die Orden für die einzelnen Vogelteile werden dann von der Ehrenjungfrau verliehen. Hierbei ist besonders der Schwanzorden beliebt, der dem Kameraden, auf der Spitze der Kanone sitzend, an entsprechender Stelle der Uniform angeheftet wird. Diese Orden werden immer auf der Traditionsversammlung von honorigen Kameraden gestiftet –herzlichen Dank.
Den Abschluss bildet das gemeinsame Mittagessen mit dem obligatorischen hochleben lassen unserem geliebten Harburger Montagsvogelschießens.

In den letzten Jahren ist die Veranstaltung zwar harmloser geworden, jedoch nicht minder lustig und spannend, da sich immer 5-10 Königsanwärter finden, die um den Titel des Montagskönigs kämpfen. Wer diese Veranstaltung noch nie miterlebt hat, der sollte sich den Montag doch einmal freihalten und mitmachen. Es lohnt sich, es gibt sogar aus den Reihen der Deputation regelmäßige Teilnehmer.
Es sind ja auch schon einige Gildekönige aus den ehemaligen Montagskönige hervorgegangen. Wahrscheinlich auch, weil so ein Montagskönigsjahr viel Spaß macht und schöne Stunden bereitet.

R.H.


 

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